AWST - Abwassersystemtechnik
AUTONOME KLÄRANLAGEN MIT KI

Modulkläranlage Typ FB 120 bis 800 EGW und 120m³/d

Das Modell FB 120 ist eine vollständige vollbiologische Kläranlage, bestehend aus:

  • Siebmaschine
  • Vorklärung
  • Biologischer Stufe bestehend aus 6 Biobecken mit Festbett-Biologie
  • Nachklärung
  • Betriebsraum mit Gebläsestation und Steuerungseinheit mit Touchscreen

Die Anlage verfügt über eine vollautomatische Steuerung, O2-Regelung und Fernüberwachungsfunktion. Sie kann mittels AWST-App sowohl Fernüberwacht, wie auch ferngesteuert werden.

  1. Modularer Aufbau

Jedes Modul besteht aus einem Baukörper aus korrosionsbeständigem Edelstahl. Die Konstruktion ist entsprechend den statischen Erfordernissen ausgelegt. Die Anlage ist sowohl für den Erdeinbau als auch für die oberirdische Aufstellung geeignet.
Im Baukörper der Anlage sind folgende Anlagenteile integriert:

  • Vorklärung  Rechenanlage
  • Biostufen  Betriebsraum
  •  Nachklärung  Gebläse
  • Betriebsraum mit Gebläsestation und Steuerungseinheit mit Touchscreen 

Über einen Bediensteg sind die Becken der Anlage zu erreichen. Dieser führt über die Vorklärbecken, Biostufen, Schlammkammer und die Nachklärbecken.
Über eine Eingangstür ist der Betriebsraum zu erreichen. In diesem Betriebsraum sind das Gebläse und die Schaltanlage integriert. Das gesamte Modul ist mittels einer speziellen Verkleidung wärme- und geräuschisoliert.
Um bei einem Stromausfall den Betrieb der Gesamtanlage sicherzustellen, ist ein optionales Notstromaggregat erhältlich, welches in einen der Betriebsräume integriert werden kann.

2. Verfahrenstechnische Informationen
Die Kläranlage ist modular aufgebaut. Mehrstraßige Systemmodule laufen unabhängig voneinander in parallelem Betrieb. Damit wird eine optimale Reinigungsleistung und Havariesicherheit gewährleistet. Außerdem ist damit für den Fall von Reparatur und Wartungsarbeiten sichergestellt, dass die übrigen Module den ordnungsgemäßen Betrieb der Kläranlage gewährleisten können.
Die Module besitzen jeweils eine Edelstahl-Siebschnecke im Behälter und bestehen aus je drei Reinigungsstufen. Diese Stufen bestehen aus Vorklärung, biologischer Stufe und Nachklärung.
In den Vorklärkammern wird das anfallende Abwasser durch Absetzen vorgereinigt. Anschließend gelangt das Abwasser in das Herzstück der Anlage, die biologischen Stufen. Diese arbeiten nach dem Verfahren des vollständig getauchten und belüfteten Festbettes, wobei mehrere Festbettkammern in Reihe geschaltet sind. Der anfallende Primärschlamm wird zusammen mit dem Sekundärschlamm in den modulseitig vorhandenen Schlammstapelbehälter mit mechanischer Eindickfunktion bis zur Schlammabfuhr gepumpt.

2.1 Biologische Festbettstufe
In der Festbettkammer siedeln natürliche Mikroorganismen in Form eines dichten Biofilms auf speziellen Aufwuchsträgern aus mikrobiologisch besonders geeignetem und widerstandsfähigem Material. Die Füllkörper bestehen aus zu Blöcken geformten Röhren mit netzartig durchbrochener Oberfläche und weisen daher in der Kammer die Strömungscharakteristik eines voll durchmischten Beckens auf.
Die Mikroorganismen sind in der Lage, gelöste Schmutzstoffe, mit denen sie in Kontakt gebracht werden, aus dem Abwasser zu entfernen.
Der eingetragene Luftsauerstoff sorgt simultan für eine ständige und intensive Durchmischung des Beckeninhaltes und damit für eine kontinuierliche Nährstoffzufuhr der Mikroorganismen.
Die Mikroorganismen sind im Abwasser selbst enthalten, eine Animpfumg der Anlage oder eine Kontrolle der sich herausbildenden Biozönosen entfällt daher. Gegebenenfalls impfen wir mit vorhandenen und adaptierten Mikroorgansimen an.
Bei Ansiedlung bilden die Mikroorgansimen einen Biofilm, welcher Sie resistenten gegenüber heterogener Abwasserqualität werden lässt. Bei sessiler Lebensweise können sie auch durch starke hydraulische Stöße nicht ausgeschwemmt werden. Eine Unterlastung von Festbettanlagen ist kaum möglich.
Das Gebläse belüftet in den Hauptzuflusszeiten im intermittierenden Betrieb. Bei Unterlast schaltet es auf einen stromsparenden Wirbeltakt um.

2.2 Nachklärung
Durch Metabolisierung der Wasserinhaltsstoffe vermehren sich die Mikroorganismen. Durch spezielle Abstimmung von Aufwuchsmaterial und Strömungsverhältnissen wird regelmäßig anfallender, überflüssiger Biofilm abgetrennt und gelangt mit dem ablaufenden Wasser in die nachgeschaltete Nachklärung.
Dort wird Sekundärschlamm mechanisch abgeschieden und kontinuierlich mit einer vom Gebläse angesteuerten Mammutpumpe in die Biologie zurückgeführt. Durch den Einsatz einer Drucklufthebeanlage kann auf die Verwendung von Verschleißteilen und elektrischen Aggregaten im nassen Medium verzichtet werden.
Die Anlage wird in freiem Gefälle durchflossen. Der Überschussschlamm wird mittels einer Mammutpumpe in die Schlammkammer zur mechanischen Eindickung verbracht.

2.3 Abwasserfluss in der Anlage
Nach der Siebmaschine oder dem Siebrechen wird das Abwasser auf die Module verteilt und in den Vorreinigungsstufen der Kläranlage, welche aus 1-2 Kammern besteht, weiter vorbehandelt. Das vorgereinigte Abwasser gelangt anschließend in die Belebungsbecken. Hier wird durch Luft-Sauerstoffeintrag die Biomasse belüftet und umgewälzt. Im Belebungsbecken befinden sich Festbettkörper auf denen sich die Biologie ansiedelt und so auch bei Stoßbelastungen eine hohe Reinigungsleistung erzielt.
Vom Belebungsbecken fließt das Belebtschlammgemisch in die Nachklärung, welche als Dortmundbrunnen ausgeführt ist. Hier findet durch Sedimentation die Trennung von Wasser und Schlamm statt.
Während das gereinigte Wasser über einen Klarwasserabzug mit Kontrolleinrichtung die Kläranlagen verlässt, wird der sedimentierte Schlamm aus der Trichterspitze in die Biologie rückgeführt.
Der anfallende Überschussschlamm wird mittels Mammut-Pumpen in den Schlammspeicher zur Speicherung und Eindickung gebracht. Der Ablauf führt das gereinigte Abwasser dem Kontrollschacht zu.

2.4 Klärschlamm
Die Modulkläranlage ist so konzipiert, dass eine geringere Menge Klärschlamm anfällt, als bei herkömmlichen Kläranlagen. Die Rezirkulation des Schlammes sorgt immer für ein optimales Schlammalter. Der Überschussschlamm wird 1-2 mal wöchentlich mittels Luftpumpen, den sogenannnten Mammutpumpen im Beisein des Betriebspersonals in den Schlammtank gepumpt.
Im Schlammtank wird der Schlamm mechanisch durch Ableiten von Trübwasser eingedickt. Der Klärschlamm ist im Schlammtank noch jederzeit pumpfähig. Sollte eine zusätzliche Entwässerung gewünscht werden, kann die Modulkläranlage optional um Entwässerungseinheiten erweitert werden.

2.5 Ablauf des gereinigten Abwassers
Die Modulkläranlagen der Firma AWST sind für das Direkteinleiten in öffentliche Gewässer ausgelegt. Dies bedeutet, dass das gereinigte Abwasser je nach Standort und wasserrechtlicher Genehmigung sowohl in ein fliessendes Gewässer (Bach, Fluss, Meer) als auch mit Hilfe einer Versickerung in das Grundwasser oder in einen Schönungsteich oder einen See eingeleitet werden kann. Bei kleineren Anlagen (< 1.000 EGW) wird das gereinigte Wasser in die Vorflut zur Weiterleitung in ein öffentliches Gewässer eingeleitet.

2.6 Transport und Aufbau der Anlagen
Die Anlieferung der Module erfolgt fertig vormontiert. Jedes Modul hat bereits mehrere werkseitige Qualitätskontrollen, Dichtigkeitsproben und Belüfterproben durchlaufen. Ein Transport der Module erfolgt üblicherweise per LKW/Sattelschlepper. Externe Komponenten der Gesamtanlage sowie einzelne Aggregate, welche nicht in der werksseitigen Montage und Prüfung benötigt sind, werden üblicherweise direkt vom Zulieferer auf die Baustelle verbracht. Anbauteile aus der werksseitigen Produktion, wie Geländer, Brücken oder Gitterroste, werden üblicherweise mit einem Begleit-LKW mit den Modulen geliefert.

2.7  Fernüberwachungs- und Fernsteuerungsapp
Jede AWST-Modulkläranlage verfügt über eine Fernsteuerung- und Fernüberwachungsapp. So lassen sich alle AWST-Kläranlagen sowohl über das Smartphone kontrollieren wie über den PC fernsteuern. So kann auch das AWST-Fachpersonal in Abstimmung mit dem Kläranlagenbetreiber jederzeit den Betrieb der Anlage optimieren.